French Press Anleitung – Kaffee zubereiten mit der French Press

French Press Anleitung – Kaffee zubereiten mit der French Press

Du denkst, Kaffee aus der French Press schmeckt nicht richtig gut? Wir überzeugen dich vom Gegenteil. Mit der richtigen Anleitung gelingt dir ein aromatischer French-Press-Kaffee im Handumdrehen – egal ob du Einsteiger oder schon Kaffeekenner bist.

Die French Press (auch Pressstempelkanne genannt) gehört seit Jahrzehnten zu den beliebtesten Kaffeezubereitern. Sie ist simpel in der Bedienung, leicht zu reinigen und benötigt keine Papierfilter. Bei dieser Full-Immersion-Methode ist das Kaffeepulver die gesamte Brühzeit im Wasser und wird erst am Ende durch das Metallsieb herausgefiltert. Dadurch gelangen mehr der natürlichen Kaffeeöle in die Tasse (ein Papierfilter würde sie zurückhalten), was für einen vollmundigen, intensiven Geschmack sorgt. Im Folgenden zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du mit wenigen Hilfsmitteln deinen French-Press-Kaffee perfektionierst.

Was du für die Zubereitung brauchst

  • French Press Kanne: z.B. aus Glas oder Edelstahl, in passender Größe (üblich sind 0,5l bis 1l Fassungsvermögen).
  • Frisch geröstete Kaffeebohnen: am besten hochwertiger Specialty Coffee aus unserer Rösterei (ganze Bohnen, damit du sie frisch mahlen kannst).
  • Kaffeemühle: eine Hand- oder Elektromühle mit präzisem Mahlwerk.

    Tipp: Mit der COMANDANTE C40 MK4 erzielst du einen sehr gleichmäßigen groben Mahlgrad, ideal für die French Press.

  • Kaffeewaage: Eine digitale Feinwaage (mit Timer) zum genauen Abmessen von Kaffee und Wasser – z.B. unsere Kaffeewaage 2.0 mit Auto-Timer für komfortables Wiegen und Zeitnehmen.
  • Wasserkocher (oder Kessel) mit Temperaturanzeige: Damit du das Wasser auf ~95°C erhitzen kannst. Alternativ tut es auch ein normaler Wasserkocher lass das kochende Wasser dann kurz abkühlen.
  • Frisches Wasser: nach Möglichkeit gefiltertes Wasser, da Kalk und Chlor den Kaffeegeschmack beeinträchtigen können.
  • Löffel oder Rührstab: zum Umrühren des Kaffeesatzes im Wasser.
  • Stoppuhr/Timer: falls die Waage keinen Timer hat, zum Messen der Brühzeit (Smartphone-Timer geht natürlich auch).
  • Tassen oder Kanne zum Servieren: Damit du den Kaffee direkt eingießen und genießen kannst.

French Press Kaffeezubereitung: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Bevor es losgeht, leg dir alle Utensilien bereit. Für unser Rezept empfehlen wir ein Kaffee-Wasser-Verhältnis von etwa 1:16, das entspricht ca. 30g Kaffee auf 0,5Liter Wasser.
Wichtig ist, dass Kaffee- und Wassermenge im richtigen Verhältnis stehen.
Jetzt geht’s ans Eingemachte:

  1. Kaffee frisch mahlen: Wiege die benötigte Kaffeebohnen-Menge (z.B. 30g für 0,5l) mit der Feinwaage ab am besten auf 0,1g genau. Mahle die Bohnen anschließend grob (ungefähr so wie grobes Meersalz). Bei einer Comandante-Handmühle entspricht das etwa 34 Klicks. Ein gleichmäßig grober Mahlgrad sorgt für eine kontrollierte Extraktion, ohne dass zu viele feine Partikel entstehen.

    Tipp: Gieße zur Vorbereitung etwas heißes Wasser in die leere French-Press-Kanne und schütte es wieder aus. Dieses Vorwärmen der Kanne hilft, damit das Brühwasser nachher nicht so schnell abkühlt.

  2. Wasser erhitzen: Erwärme ausreichend Wasser im Wasserkocher auf ca. 95–96°C. Hast du keinen Temperatursensor, lass das Wasser nach dem Kochen etwa 30 Sekunden stehen – dann erreicht es ungefähr diese Temperatur. Verwende möglichst frisches, gefiltertes Wasser, um einen klaren Kaffeegeschmack zu erhalten.
  3. Kaffee und Wasser aufgießen: Gib das frisch gemahlene Kaffeepulver in die leere, vorgewärmte French Press. Gieße nun das heiße Wasser zügig und vollständig über das Kaffeepulver. Achte darauf, alle Kaffee-Partikel gleichmäßig zu benetzen.
    Nicht erschrecken: Es wird oben etwas Schaum und Kaffee-„Kruste“ entstehen, das ist normal.
  4. Nicht umrühren und nur ziehen lassen: Lass den Kaffee nach dem Aufgießen einfach 4 Minuten stehen, ohne den Drücker aufzusetzen. In dieser Zeit bildet sich oben auf dem Kaffee eine Kruste aus einem Teil des Mahlguts. Nach 4 Minuten kannst du diese Kruste einfach leicht zwei dreimal mit einem Löffel umrühren, du wirst sehen, wie der Kaffee nach unten fällt, wenn du möchtest, kannst du die letzten Reste Schaum abschöpfen. Nun kannst du den Kaffee ruhig noch mal 4 Minuten ziehen lassen, in dieser Zeit setzen sich die feinen Partikel im Kaffee langsam unten ab.  
  5. Stempel langsam herunterdrücken: Sobald die 4 +4Minuten Brühzeit erreicht sind, ist es Zeit zum Abpressen. Drücke den Siebstempel langsam und gleichmäßig nach unten. Übe dabei keinen Gewaltaufwand aus – mit wenig Druck gleitet der Stempel nach unten und trennt das Kaffeemehl vom fertigen Kaffee. Das langsame Herunterdrücken verhindert, dass der Satz aufgewirbelt wird und in deinem Getränk landet. Falls es sehr schwer geht, war der Mahlgrad eventuell zu fein (merkt ihr fürs nächste Mal).
  6. Eingießen und genießen: Dein Kaffee ist jetzt fertig!
    Gieße den French-Press-Kaffee direkt in vorgewärmte Tassen oder in eine Servierkanne um. Warum umgießen? – Wenn der Kaffee länger in der Presskanne bleibt, extrahiert er weiter und kann bitter werden und kühlt aus.  Am besten also nicht stehen lassen, sondern sofort servieren. Jetzt heißt es genießen: Der Kaffee wird schön vollmundig und kräftig sein, da wir hier ohne Papierfilter arbeiten, der die Fette im Kaffee aufnimmt. Diese sorgen eben für dieses einmalige French Press Gefühl– cheers!

Tipps: Geschmack anpassen und Probleme lösen

Keine Angst, wenn es nicht gleich perfekt schmeckt. French Press Kaffee bietet viel Spielraum, um den Geschmack nach deinem Gusto zu justieren. Hier ein paar hilfreiche Tipps, falls das Ergebnis mal nicht optimal ist:

  • Bitter oder zu stark? Schmeckt der Kaffee sehr bitter, herb oder zu kräftig, spricht das für eine Überextraktion (es wurden zu viele Bitterstoffe gelöst). Mögliche Ursachen sind zu feines Mahlgut, zu heißes Wasser oder eine zu lange Ziehzeit. Ändere bei der nächsten Zubereitung einen dieser Faktoren: Mahle etwas gröber oder lass das Wasser auf ~90°C abkühlen oder verkürze die Brühzeit um z.B. 30 Sekunden. Taste dich so schrittweise an deinen Wunschgeschmack heran (immer nur eine Stellschraube zugleich verändern, um klar zu sehen, was wirkt).
  • Sauer oder wässrig? Schmeckt der Kaffee säuerlich, dünn oder flach, ist er unterextrahiert – es wurden also zu wenige Aromastoffe gelöst. Gründe können ein zu grober Mahlgrad, zu niedrige Wassertemperatur oder eine zu kurze Ziehzeit sein. Abhilfe schafft hier das genaue Gegenteil: Mahle den Kaffee feiner, erhöhe die Wassertemperatur (bis ~96°C) oder verlängere die Ziehzeit um 3060 Sekunden. Auch hier gilt: probiere Änderungen schrittweise aus, bis der Geschmack ausgewogen ist.
  • Kaffee hat Schwebstoffe/Satz in der Tasse? Ein wenig Kaffeesatz am Tassenboden ist bei der French Press normal. Wenn jedoch sehr viel feines Pulver in der Tasse landet oder der Kaffee „krisselig“ schmeckt, war der Mahlgrad zu fein oder ungleichmäßig. Nutze eine gute Mühle für gleichmäßigen groben Mahlgrad – dann werden die meisten Partikel vom Sieb zurückgehalten. Notfalls kannst du den fertig gebrühten Kaffee auch durch einen Papierfilter (Handfilter) in eine Kanne gießen, um wirklich alle Partikel herauszufiltern, aber dabei gehen auch Öle verloren. Besser: Mahlgrad optimieren.
  • Experimentieren erlaubt: Die empfohlenen 4 + 4 Minuten, 96°C, grob gemahlen, 60g/L sind ein super Ausgangspunkt. Aber jede Bohne ist anders – also fühl dich frei, das Rezept leicht anzupassen. Du kannst z.B. mit 65g Kaffee pro Liter arbeiten, wenn du es kräftiger magst, oder mit 5 +  Minuten Ziehzeit, wenn der Kaffee sehr hell geröstet ist. Wichtig ist am Ende, dass es dir schmeckt!

Welcher Kaffee eignet sich für die French Press?

Zum Schluss werfen wir noch einen Blick auf die Kaffeeauswahl, denn die Bohne macht einen großen Unterschied. Grundsätzlich kannst du jede Art von Röstung in der French Press ausprobieren. Allerdings haben sich helle bis mittlere Röstgrade (Filterkaffee-Röstungen) als besonders geeignet erwiesen, da sie weniger Bitterstoffe enthalten als dunkle Röstungen. Mit helleren Bohnen wird dein French-Press-Kaffee aromatisch und ausgewogen, ohne übermäßig bitter zu werden. Dunkle Espressoröstungen hingegen können in der Stempelkanne leicht zu kräftig und bitter schmecken – vor allem, wenn die Kontaktzeit nicht exakt passt. Unser Tipp: Verwende bevorzugt hochwertige Spezialitätenkaffees von hellerer bis mittlerer Röstung und frisch vom Röster deines Vertrauens. Vermeide Industriekaffee aus dem Supermarkt, der oft unter zu hohen Temperaturen geröstet wurde – in der French Press würde solcher Kaffee schnell „extrem bitter“ schmecken.

Konkret empfehlen wir: Probiere einmal unterschiedliche Herkunftskaffees in der French Press aus. Zum Beispiel entfalten fruchtige Arabicabohnen aus Ostafrika oft spannende Beerennoten, während ein schokoladiger Kaffee aus Südamerika einen volleren Körper und süße Nuss-Nuancen in die Tasse bringen kann. Beide Profile können in der French Press hervorragend schmecken – hier entscheidet dein persönlicher Geschmack. In unserer Rösterei haben wir z.B. sowohl kräftig-vollmundige Mischungen als auch komplex-fruchtige Single Origins, die wir dir gern für die French Press ans Herz legen. Wichtig ist am Ende nur, dass die Qualität stimmt und der Mahlgrad passt. Dann steht dem Kaffeegenuss nichts mehr im Wege!

Viel Spaß beim Ausprobieren und Genießen deines French-Press-Kaffees! ☕🔆

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